In vielen Unternehmensleitbildern und -philosophien wird über Werte und Wertehaltung berichtet. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang immer wieder stellt, ist: Kennen alle Mitarbeitenden diese Werte und verstehen sie auch dasselbe darunter? Die Erfahrung zeigt, dass selbst nach Workshops zur Entwicklung der Werte, unterschiedliche Ansichten und Auslegungen die Regel sind. Warum ist das so? Ein möglicher Erklärungsansatz lässt sich vom Modell der logischen Ebenen von Robert Dilts ableiten.log_ebenen

Quelle: FHNW, Coaching Advanced, Log. Ebenen von R. Dilts.

In diesem Modell gibt es mehrere Ebenen, wobei die Kategorie „Werte“ relativ hoch oben, oberhalb der Kategorien „Umgebung“, „Fähigkeiten“ und „Verhalten“, angesiedelt sind. Das heisst unsere individuelle Umgebung, unsere individuellen Fähigkeiten und auch unser Verhalten beeinflussen, wie wir Werte wahrnehmen und welche Haltung wir gegenüber ihnen einnehmen. Zusätzlich werden sämtliche Erfahrungen, die wir im Leben machen, im Hirn abgelegt und bilden zusammengefasst unsere individuelle Lerngeschichte. Diese Lerngeschichte wirkt sich wiederum auf unser Verhalten und auf unseren Umgang und Interpretation von Werten aus. Zusammenfassend kann dieses Modell zur Evaluation von bestehenden Ressourcen eingesetzt werden und davon lassen sich dann z.B. die Werte ableiten und entwickeln.

Das LP3 ist ein Leadership Programm, welches für das Potenzial in sich, multipliziert mit dem Power in mir und dem Team, multipliziert mit der Performance zum Resultat der Höchstleistung führt und beim Einsatz so auch seine Wirkung zeigt. Das LP3 Leadership Programm ermöglicht es unseren Kunden sich zum einen über die neun verschiedenen Kategorien (Vision, Werte, Vorbild, Präsenz, Entwicklung und Führung, Kommunikation, Gerechtigkeit, Fachkompetenz, Organisation und im Zentrum steht die Selbstreflexion) zu unterhalten und das Verständnis für ein und dieselbe Fragstellung sowie Kategorie zu entwickeln. Dies ist eine wesentliche Grundlage für Führungspersonen, da sie als Vorbild vorangehen, ihre Mitarbeitenden begeistern, diese inspirieren, entwickeln und z.B. die definierten Werte in ihrer täglichen Arbeit mit ihren Mitarbeitenden verkörpern müssen. Es ist von Vorteil sowohl auf Team- als auch auf der Partnerebene mit dem LP3 zu arbeiten, da so in der gesamten Unternehmung dasselbe Sprach- und Führungsverständnis entwickelt werden kann, welches die Basis für eine inspirierende und attraktive Unternehmenskultur ist. Wichtig ist aber nicht nur die Unternehmenswerte als Führungskraft zu kennen und diese bewusst zu leben. Nein, wir erachten es als sehr wichtig, dass die Führungskraft oder die Mitarbeitenden ihre eigenen Werte kennen und sich diesen bewusst werden, so dass ich mittels der Selbstreflexion mein Verhalten entlang meiner und der Wertehaltung der Unternehmung überprüfen kann.

Wie aber lerne ich nun meine eigenen Werte kennen und wie kann ich diese in Einklang mit meiner Umgebung und den Unternehmenswerten bringen? Dazu empfehlen wir Ihnen die Methode der Kernqualitäten von Daniel Ofman. Die Kernqualitäten so benennt diese Ofman können auch zur Ermittlung der Werte eingesetzt werden. Diesem Modell zu Folge drückt sich die Einzigartigkeit eines Menschen in seinen Kernqualitäten aus (z.B. Freigiebigkeit, Sorgsamkeit, Entschlossenheit, Unerbittlichkeit etc.).

kernqualitaetenQuelle: Foto von Spiel zur Entdeckung der Qualitäten, Fallen, Allergien, Herausforderungen.
ISBN 90-77987-01-0

Eine Kernqualität/Wert prägt einen Menschen und zählt zu seiner Veranlagung. Diese werden auch durch Erfahrungen geprägt und verstärkt. Kernqualitäten unterscheiden sich von Fertigkeiten dahingehend, dass die Kernqualität veranlagt, also von „Innen“ kommt, und Fertigkeiten von Aussen gelernt sind. Ein gesunder Umgang mit Kernqualitäten ist wichtig, da ansonsten über das Ziel hinausgeschossen und Anderen „zu viel des Guten“ zugemutet werden kann. Ofman spricht in diesem Zusammenhang von einer „Falle“. So kann beispielsweise die Kernqualität „Empathie“ überreizt als „als sich selber verlieren“ wahrgenommen werden. Neben der „Falle“ gibt es die „Herausforderung“, die der Kernqualität positiv gegenübergestellt ist (siehe Grafik zu den Kernqualitäten). In Bezug auf unser vorheriges Beispiel „Empathie“ könnte dies beispielsweise „Abgrenzung oder für sich einstehen“ sein. Die Kernqualität und Herausforderung ergänzen sich sehr gut und gehören zusammen. Die wichtigste Coaching-Frage lautet daher: Wie gelingt es Ihnen Ihre Kernqualität und die damit zusammenhängende Herausforderung in Balance zu bringen? Im Ansatz geht es hier also darum eine Haltung des „ sowohl als auch“ und nicht des „entweder oder“ zu entwickeln. Der vierte Teil des Kernqualitäten Quadrates macht die „Allergie“ gegenüber einer Kernqualität aus. Diese manifestiert sich beispielsweise in zwischenmenschlichen Beziehungsproblemen. Die meisten Menschen scheinen auf ein zuviel ihrer Herausforderungen „allergisch“ zu reagieren. Bezogen auf die Kernqualität „Empathie“ würde auf „Egoismus“ allergisch reagiert.

Durch die Erarbeitung seiner Kernqualitäten, wird sich der Coachee aus seiner Herausforderungen, seiner Fallen und seiner Allergien bewusst. Diese Erkenntnis kann ihm im Umgang mit seinen Mitmenschen und sich selber weiterhelfen. Gerne gehen wir mit Ihnen auf Entdeckungsreise und explorieren im Einzel-Coaching Ihre Kernqualitäten.