Den Fokus auf Defizite zu legen, fällt uns oft einfacher als auf das, was gut läuft und worin wir stark sind. Mithilfe der Theorien und Konzepte der Positiven Psychologie kann uns der Blick auf das Positive besser gelingen. Doch lässt sich dies im (Job-)Alltag einsetzen? Kann dies zur mentalen Gesundheit beitragen?

Positive Psychologie (u.a. Seligman, 2015) liest sich gut, klingt gut und ist «positiv». Doch was steckt dahinter? Wie wird mit herausfordernden Ereignissen und damit verbundenen Emotionen umgegangen? Die Positive Psychologe befasst sich mit Aspekten des gelingenden Lebens und erforscht, was es braucht, damit es Menschen gut geht und sie sich entfalten können. Hier spielen Themen wie Stärkenorientierung, Hoffnung, Optimismus, Achtsamkeit, Resilienz, positive Beziehungen, Zugehörigkeit, Zufriedenheit, Wohlbefinden, Dankbarkeit, Selbstmitgefühl, Sinn etc. eine wesentliche Rolle. Ziel ist es nicht, negative Emotionen zu verdrängen, sondern vielmehr diese in einer wohlwollenden Haltung wahrzunehmen und zu akzeptieren.

Anita Venosta, MSc Angewandte Psychologie, integriert bei ihren Coachings bei der nw GmbH u. a. Methoden der Positiven Psychologie

Die Positive Psychologie ist ein eher junges Forschungsgebiet. Sie wird weltweit in verschiedenen Kontexten eingesetzt, z. B. in der Schule, bei der Arbeit, im Coaching oder im Sport etc. Aus der Forschung ist bekannt, dass es Übung braucht, das Positive zu sehen. In der westlichen Gesellschaft gelingt es oft automatischer die defizitären Themen im Blick zu haben als die Positiven. Ein Beispiel aus dem Alltag: Stellen Sie sich vor, Sie halten eine Präsentation vor 20 Mitarbeitenden. Eine Person ist darunter, welche einen negativen, desinteressierten Gesichtsausdruck zeigt. Die anderen 19 Personen folgen Ihren Erläuterungen aufmerksam. Wie gross ist die Chance, dass Ihnen diese eine Person ein negatives Gefühl für Ihre Präsentation vermittelt?

Ziel: Wohlbefinden steigern

In einem Coaching können Strategien und Reflexionsübungen zu Themenfeldern der Positiven Psychologie eingesetzt werden. Solche Übungen sind in der Regel einfach einsetzbar und können ebenfalls trainiert werden. Weiter kann mit dem Eruieren der eigenen Charakterstärken (Fragebogen der Universität Zürich online verfügbar) und deren Einsatzmöglichkeiten gearbeitet werden. Ziel ist es jeweils das Wohlbefinden zu steigern und Strategien für den Umgang mit herausfordernden Situationen zu finden. Dies kann sowohl im Arbeitskontext als auch im privaten Umfeld hilfreich sein und so zur mentalen Gesundheit beitragen.

Das Thema der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz beschäftigt uns immer wieder (z.B. Artikel der NZZ vom Dezember 2022). Ein möglicher Schritt zur Verbesserung könnte die Haltung der Stärkenorientierung und Förderung des Ansatzes der Positiven Psychologie im Team, bei einzelnen Personen und/oder in der Führung sein. Hier ein spannender Artikel aus HR Today (Stärken erkennen und fördern) zu diesem Thema. Weiter können wir ein sehr praxis- und anwendungsorientiertes Buch von Daniela Blickhan (2021), «Positive Psychologie im Coaching» empfehlen.

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