In einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt ist Vertrauen ein unverzichtbarer Bestandteil erfolgreicher Veränderungsprozesse. Besonders für Führungskräfte ist es entscheidend, Vertrauen innerhalb des Teams aufzubauen und zu pflegen. Doch warum ist Vertrauen so wichtig und wie kann es gezielt gefördert werden?

Vertrauen schafft stabile Interaktionen innerhalb von Organisationen. In Zeiten des Wandels, wenn Unsicherheit und Angst vor Veränderungen vorhanden sind, bietet Vertrauen den notwendigen Halt. Es fördert die Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb von Teams, was wiederum die Anpassungsfähigkeit und Resilienz der gesamten Organisation stärkt.

Aus der Sicht der Systemtheorie wird Vertrauen als Mechanismus betrachtet, der die Komplexität in Organisationen reduziert. Es ermöglicht den Mitgliedern, sich aufeinander zu verlassen und gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Vertrauen schafft eine stabile Basis, auf der Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden können.

Vertrauen in der Rolle als Führungskraft: Ein stetiger Prozess

Führungskräfte spielen in der Vertrauensbildung eine zentrale Rolle. Mit transparenter Kommunikation, Offenheit und Zuverlässigkeit schaffen sie Vertrauen. Dies ist besonders in Zeiten des Wandels von grosser Bedeutung: Bei unangenehmen Themen fördert Vertrauen die Offenheit und Kommunikation der Mitarbeitenden und stärkt die psychologische Sicherheit in Teams.

In einem persönlichen Statement weist unsere Anita Venosta, Leiterin Integration und Coach bei der nw GmbH, darauf hin, dass Vertrauen ein fortlaufender Prozess ist, der ständige Aufmerksamkeit und Pflege erfordert:

«Vertrauen ist kein einmaliges Investment, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der in den täglichen Interaktionen entsteht und sich ständig weiterentwickelt. Als Führungskraft ist es wichtig zu verstehen, dass unser Verhalten immer Konsequenzen hat, die sich direkt auf das Vertrauen des Teams und der einzelnen Mitglieder auswirken können.

Manchmal lohnt es sich, aus einer Meta-Ebene auf die bestehenden Dynamiken und Muster in unseren Interaktionen und in der Kommunikation zu achten. Es ist hilfreich zu überprüfen, ob diese vertrauensfördernd oder eher hinderlich sind. Indem wir unser eigenes Verhalten hinterfragen und überlegen, wie bzw. was wir ändern können, machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer vertrauensvolleren Arbeitsumgebung. Die Umsetzung solcher Veränderungen ist nicht immer leicht, sie zahlt sich aber aus, indem sie eine starke, resiliente und engagierte Arbeitskultur schafft.

Mir hilft dabei eine transparente Kommunikation über meine Gedanken, Bemühungen und Herausforderungen. Dies kann vertrauensfördernd wirken und zeigt meine Offenheit sowie die Bereitschaft, auch bei mir selbst hinzuschauen, mich weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Mensch stets sein in dem Moment Bestmögliches gibt, die Grenzen jedoch individuell sind, gilt es für mich als Führungskraft dies zu akzeptieren und den Prozess des Mitarbeitenden zu begleiten. Ich vertraue auf den Prozess und auf die Mitarbeitenden und pflege einen transparenten Umgang damit. Dies ist auch für mich ein stetiger Prozess und bringt mich immer wieder in die Selbstreflexion.»

Praxis-Ideen für Führungskräfte

Sie sind selbst Führungskraft und stehen möglicherweise gerade in einem Veränderungsprozess? Mit folgenden Praxis-Ideen können Sie Vertrauen aufbauen und einen positiven Effekt erzielen:

  1. Transparente Kommunikation: Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden regelmässig über anstehende Veränderungen und die Gründe dahinter. Offene Kommunikation schafft Vertrauen und reduziert Unsicherheiten.
  2. Authentizität und Zuverlässigkeit: Seien Sie eine verlässliche Ansprechperson und halten Sie Ihre Versprechen. Authentisches Verhalten stärkt das Vertrauen.
  3. Einbindung der Mitarbeitenden: Binden Sie Ihre Mitarbeiter:innen aktiv in den Veränderungsprozess ein. Dies fördert das Gefühl der Zugehörigkeit und erhöht die Akzeptanz für Veränderungen.
  4. Wertschätzung und Anerkennung: Zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden regelmässig Wertschätzung und Anerkennung. So zeigen Sie Interesse, was ebenfalls das Vertrauen stärkt und die Motivation fördert.

Fazit

Vertrauen ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von Veränderungsprozessen. Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle in der Vertrauensbildung. Sie sind gleichzeitig aber nicht der alleinige Faktor: Vertrauen entsteht immer in Interaktionen. Demzufolge sind immer mehrere Personen beteiligt.

Mit dem Aufdecken von Dynamiken und Kommunikationsmustern kann auch destruktives Verhalten angegangen werden. Eine offene und transparente Haltung gegenüber dem Team und Mitarbeitenden ist auch in solchen Situationen hilfreich und vertrauensfördernd.

Gerne unterstützen wir Sie in diesen Prozessen und laden Sie ein, unsere Angebote kennenzulernen:

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Quellen:

Enste, D. (2023). Vertrauen stärken – vor allem in disruptiven Zeiten!. In: Badura, B., Ducki, A., Baumgardt, J., Meyer, M., Schröder, H. (eds) Fehlzeiten-Report 2023. Fehlzeiten-Report, vol 2023. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-67514-4_10

Kauffeld, S., von Ameln, F. «Change Management». Gr Interakt Org 50, 97–99 (2019). https://doi.org/10.1007/s11612-019-00467-z