Mitarbeitende sind in Veränderungsprozessen häufig verunsichert und benötigen Unterstützung. Indem wir so tun, als ob das Neue bereits gelebt wird, können wir bei ihnen die Ängste abbauen und Veränderungen einfacher managen. In diesem Artikel schildern wir Ihnen ein konkretes Beispiel aus dem nw-Alltag.

Bei unseren Begleitungen von Unternehmungen im Rahmen von Standort-Veränderungen, Einführungen von neuen Arbeitswelten und New-Work Konzepten im Rahmen des Changes, treffen wir unterschiedliche Menschen aus der Belegschaft, welche verunsichert sind und Unterstützung benötigen. Die Personen fragen sich, was das Ganze soll und was für ein Sinn hinter den geplanten Veränderungen steckt. Sie leiden oft darunter, dass sie nicht zeitnah und umfassend informiert werden. Die Mitarbeitenden teilen uns mit, dass sie doch mit der aktuellen Situation sehr zufrieden seien, keine Veränderung benötigten und sich an die bisherige Umgebung und Arbeitsweise gewöhnt hätten.

Dahinter verbirgt sich oft Angst vor dem Neuem, das auf sie zukommt. Diese Emotionen offenzulegen und darüber zu sprechen, fällt vielen schwer. Mehrfach präsentiert sich dann ein Bild von unterschiedlichsten Formen an Widerstand aus der Belegschaft.

Mit dem Widerstand arbeiten

Wenn sich Widerstand zeigt, wissen wir aufgrund unserer Erfahrung, dass wir damit arbeiten können und die Belegschaft auf dem Weg in die neue Umgebung begleiten sowie unterstützen können. Aufgrund unserer Expertise und langjährigen Erfahrungen können wir dafür nebst einer soliden Gestaltung der Beziehungen auf eine Vielzahl von Methoden und Tools zurückgreifen.

Dr. Sonja Radatz hat das spannende Fachbuch «Beratung ohne Ratschlag» verfasst. In diesem wird die Methode «so tun als ob» vorgestellt. Von dieser liessen wir uns im nachfolgenden Praxisbeispiel inspirieren.

Wir haben eine Abteilung mit mehreren Mitarbeitenden auf dem Weg zu einer Standortverlegung und der gleichzeitigen Einführung von New-Work-Konzepten begleitet. In einem der ersten Workshops haben wir den Sinn und den Nutzen, welche sich aus dieser Veränderung ergeben sollten, vorgestellt. Wir haben Fragen beantwortet und alle Befürchtungen und Herausforderungen aus Sicht der Mitarbeitenden sowie Führungskräften entgegengenommen.

So tun, als ob

Auf Basis dieser Auslegeordnung arbeiteten wir mit allen zusammen in einem weiteren Workshop an den erwähnten Befürchtungen und Herausforderungen sowie Stolpersteinen und entwickelten Lösungsdesigns. Dadurch gelang es den Mitarbeitenden sich vollumfänglich auf den Prozess einzulassen und den Nutzen für die Abteilung und für jeden persönlich zu erkennen.

In einer weiteren Workshop-Sequenz planten wir gemeinsam die nächsten Schritte. Wir luden alle dazu ein, in der alten Büroumgebung «so zu tun, als ob» sie bereits am neuen Standort innerhalb der neu zu etablierenden New-Work-Konzepte arbeiten würden.

Dieser Einladung folgten sie und wir erstellten gemeinsam einen Plan für die Zeit vom Starttag der «so tun, als ob»-Aktion bis zum wirklichen Umzug. Wir legten verschiedene Schritte fest und motivierten die Abteilung diesen Weg zu gehen.

Mittels kleiner Retros ermittelten wir ihre Befindlichkeit, ihre Erfolge und ihre Hindernisse. Für die Hindernisse entwickelten wir Lösungen, welche sie erfolgreich umsetzten.

Diese «so tun, als ob»-Aktion verhalf allen, sich auf die neue Situation vorzubereiten und zu lernen. Sie konnten sich gegenseitigen in ihren Themen und Fragestellungen unterstützen, Sicherheit gewinnen und sich noch stärker aufeinander einlassen. Auch war deutlich spürbar, dass sich diese Begleitung positiv auf die Teambildung und Entwicklung ausgewirkt hatte.

Aus Angst wird Freude

Kurz nach dem Einzug in die neuen Räumlichkeiten trafen wir diese Abteilung und alle Mitarbeitenden erneut und reflektieren gemeinsam die ersten Wochen innerhalb der neuen Umgebung. Es war aus unserer Sicht weder Widerstand noch Unsicherheit zu spüren, eher Begeisterung und Freude, dass sie nun die Umgebung auskosten, von einer hohen Flexibilität und vielen weiteren Möglichkeiten profitieren können.

Eine Veränderung lässt sich vielfach einfacher und mit weniger Anstrengung umzusetzen, wenn vorgängig – wie in unserem Beispiel – alle «so tun, als ob» bereits nach dem neuen New-Work-Konzept gelebt wird.

Vielleicht hat Sie dieser Artikel inspiriert und Sie möchten Ihr Veränderungsvorhaben mit uns besprechen. Es funktioniert nicht nur in den Abteilungen und Teams, sondern auch auf ganz persönlicher Ebene.

Kontaktieren Sie uns – und gestalten Sie «neue Wege»!

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