Stetig neue Gegebenheiten, neue Rahmenbedingungen, neue IT-Tools, neue Ansprüche von Kund:innen und Mitarbeitenden… Das heutige Berufsleben verlangt viel von uns. Die Gefahr von Überforderung ist immer zum Greifen nah. In diesem Blog-Artikel schildere ich Ihnen, wie ich persönlich mit sehr fordernden Situationen umgehe, was mir hilft und was mich stärkt weiter vorwärtszugehen.
In vielen Einzelgesprächen mit Kunden:innen stellen wir bei der nw GmbH fest, dass sie sich beruflich in einem dynamischen und sich stetig verändernden Umfeld befinden. Dies erfordert eine hohe eigene Anpassungsleistung, sowohl auf der Verhaltens- als auch auf der Leistungsebene. Sie müssen sich an neuen Arbeitssettings, neuen Zusammenarbeitsformen und neuen Prozessen orientieren und sich entsprechend zurechtfinden. Nicht selten treffen wir auch an, dass sich die gewohnte Kultur ändert, neue Anforderungen gestellt und neue Rahmenbedingungen etabliert werden, in die sich die Kunden:innen einleben sollten.
Oft ist dies damit verbunden, dass neue Kompetenzen, Fertigkeiten und Wissen angeeignet werden müssen. Viele werden IT-technisch sehr gefordert und müssen sich an das digitalisierte Umfeld gewöhnen, ihr technisches Wissen aufbauen und entsprechende Erfahrungen damit machen.
Drehen im Hamsterrad
Zeitgleich ist es so, dass kaum die Zeit bleibt, sich solide einzuarbeiten und sich anzupassen. Denn das laufende Business muss funktionieren. Oft endet es so, dass die Personen in Überforderungen reinwachsen und sich mit jeder weiteren Erneuerung noch weniger zurechtfinden. Das Tempo bleibt dennoch hoch und das Dilemma, in dem man sich in einer solche Situation befindet, scheint oft unlösbar zu sein.
Sich eine Pause zu erlauben, um sich zu sortieren und nachzudenken, was man eigentlich will, bleibt häufig aus. Es kann sich so anfühlen, als drehe man sich im Hamsterrad.
Meine persönliche Situation
Aufgrund meiner eigenen Erfahrung als Unternehmerin weiss ich, von was ich spreche. Auch ich muss mich stetig mit neuen Gegebenheiten und neuen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Getrieben von technologischen Erneuerungen, Markveränderungen, Kundenveränderungen usw. Daneben darf ich das Geschäft managen, die Firma markt- und zukunftsorientiert weiterentwickeln, die Mitarbeitenden führen, sie unterstützen und unsere Kunden:innen professionell und kompetent bedienen.
Daher weiss ich auch, was es heisst, eine hohe Anpassungsleistung zu erbringen und sich möglichst flexibel und agil zu zeigen. Gleichzeit gilt es, Neues zu lernen, auszuprobieren, den Mut aufzubringen Fehler zu machen, zu reflektieren und das Erlernte in den Erfahrungsschatz zu integrieren.
Wie gehe ich persönlich mit sehr fordernden Situationen um, was hilft mir und was stärkt mich weiter vorwärtszugehen? Nachfolgen ein paar Einblicke dazu.
Als Allererstes verschaffe ich mir einen Überblick, identifiziere alle anstehenden Aufgaben und priorisiere diese entlang der internen Priorisierungs-Kategorien. In meinen Fall haben unsere Kunde:innen sowie die Unterstützung der Mitarbeitenden erste Priorität.
Eigene Vorhaben reflektieren
Da ich eine Person mit sehr hohem Tempo bin, reflektiere ich mein Vorhaben mit meinen Mitarbeitenden, welche ihre Perspektive offenlegen. Dies führt nicht selten zu einer Temporeduktion oder einer neuen Priorisierung. Somit gelingt es mir, mich auf das Wesentliche zu fokussieren und die anderen Aufgaben für den Moment ausser Acht zu lassen.
Als Zweites überlege ich mir, welche Aufgaben oder Teilaufgaben ich delegieren könnte. Damit verbunden habe ich gelernt, dass es ganz wichtig ist, die entsprechenden Verantwortlichkeiten zu delegieren und eine saubere Auftrags- und Erwartungsklärung (Ziel, Zeit, Qualität, Inhalt, Fachlichkeit usw.) durchzuführen. Damit kann ich mir Raum verschaffen und gleichzeitig gebe ich den Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich einzubringen, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Somit trage ich auch dazu bei, dass sie sich nicht nur mit ihren Kernaufgaben identifzieren, sondern sich als Teil des grossen Ganzen sehen. Dies ist in einem Kleinbetrieb aus meiner Sicht sehr wichtig.
Als weiteren Punkt – und hier erkenne ich mein grösstes Potenzial – stärke ich meine Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Ich muss klare Grenzen schaffen, welche dazu beitragen, dass ich mich in meiner Freizeit nur auf die Freizeit konzentrieren, meinen Hobbies nachgehen und Zeit mit Freunden und Familie verbringen kann.
Die Gefahr besteht darin, dass ich die Business-Themen als erste Priorität erkenne und dann mein Freizeit-Programm cancle. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir in solchen Situationen besonders hilft, wenn ich mit meinem Partner, meiner Familie oder nahen Freuden darüber spreche. Unterstützend ist auch, wenn ich diese Thematik mit in unsere BSO-Intervision nehme und das Thema dort unter Gleichgesinnten bespreche.
Die Kunst des Abschaltens
Im Geschäft haben wir bereits einige Prozesse zu Erreichbarkeit, Abgrenzung etc. entwickelt und diese erfolgreich umsetzen können. Das hilft meinen Mitarbeitenden und mir Selbstfürsorge zu betreiben und gesund zu bleiben.
Im Weiteren habe ich die Erfahrung gemacht, dass Pausen im Alltag sowie Mini-Breaks von zwei, drei Tagen besonders hilfreich sein können. Abzuschalten und etwas ganz anderes tun ist sehr wichtig. Des Weiteren helfen mir Meditationen Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Auch wenn ich noch so viel um die Ohren habe, gönne ich mir am Morgen täglich ein paar Minuten meinen «inneren Tagesfilm» durchzuführen.
Ich hoffe, dass ich Sie mit meinem Einblick in dieses Thema motivieren und inspirieren konnte, Ihren persönlichen Weg zu finden. Auch wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der sich das Gefühl von Überforderung breit macht, erscheint es mir wichtig, dass Sie sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Wir sind auf jeden Fall gerne für Sie da.
Herzliche Grüsse
Ihre Nadine Waldvogel
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